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Montag, 3. Oktober 2011
Möchtegern-Männer und die Farbe Pink XIV
yvesneibelon, 14:25h
Aus einer Sehnsucht nach Ruhe und nach freier, unberührter Natur steuerte Brad den Park an, in dem er als Kind häufig gespielt hatte. Er hatte damals einen ganz eigenen Ort gehabt, nur für sich, ein Geheimversteck in das er nicht mal seine engsten Freunde eingeweiht und von dem er bis zum heutigen Tag niemandem erzählt hatte.
Wenn man sich also an einer bestimmten Stelle durch das dichte Buschwerk schlug, fand man sich dahinter auf einem kleinen Pfad wieder, der links und rechts mit dornigen Ästen gesäumt war.
Auch über seinem Kopf fand sich eine dichte Decke aus Blättern wieder. Es war ein von der Natur eigenwillig und ohne menschliches Zutun geschaffener Tunnel.
Als Kind hatte er gedacht, dass es der Weg zu einem Zauberort war, der nur für ihn geschaffen war.
Hier fand er Zuflucht vor allem. Hier hatte er sich nie mit Schulproblemen oder mit den ständig wechselnden Proletenfreunden seiner Mutter herumschlagen müssen, deren einzige Gemeinsamkeit gewesen war, dass sie ihn gehasst hatten.
Da hatten wir es wieder mal, Rosamunde-Pilcher-Schnulzen im Kopf, „Mitten im Leben“ in der Realität. Die Leute sollten einfach mal aufhören in einer Blase aus billigen, ihnen von der Film- und Werbeindustrie indoktrinierten, Fantasien zu leben, die mit der Realität nicht einmal dann etwas zu tun hätten, wenn der Papst morgen die Pille empfehlen oder Til Schweiger tatsächlich etwas anderes als den immer gleichen Film mit wechselnden dämlichen Namen drehen würde.
Aber, wie gesagt, dieser Ort war seine Zuflucht gewesen.
Ein Ort für seine Fantasien, in denen es um Stärke und Männlichkeit und Unabhängigkeit ging.
In denen er wusste, dass er all das hinter sich lassen würde. In denen er wusste, dass er alles erreichen konnte, was er wollte, wenn er sich nur genug bemühte.
So eine Zuflucht wünschte er sich wieder. Heute war es nicht mehr so einfach, ein paar Stunden von der Realität wegzukommen, aber es war verlockend. Kein Leistungsdruck mehr. In jeglicher Hinsicht.
Schöne Illusion.
Damals hatte er hier aufrecht durchlaufen können, aber das war nun nicht mehr möglich.
Gebückt wie der alte Mann, als der er sich plötzlich fühlte, arbeitete er sich Schritt für Schritt näher heran.
Als er an der kleinen Lichtung ankam, war alles, noch immer so, wie er es in Erinnerung hatte.
Aus einer unvermittelt auftretenden Öffnung im Blätterdach fiel das kühle Licht der Morgensonne herein und beleuchtete die einsame Bank, die hier wohl irgendwann vor langer Zeit gebaut und dann vergessen worden war. Ja, es war alles wie damals. Alles, bis auf eine kleine Ausnahme.
Wenn man sich also an einer bestimmten Stelle durch das dichte Buschwerk schlug, fand man sich dahinter auf einem kleinen Pfad wieder, der links und rechts mit dornigen Ästen gesäumt war.
Auch über seinem Kopf fand sich eine dichte Decke aus Blättern wieder. Es war ein von der Natur eigenwillig und ohne menschliches Zutun geschaffener Tunnel.
Als Kind hatte er gedacht, dass es der Weg zu einem Zauberort war, der nur für ihn geschaffen war.
Hier fand er Zuflucht vor allem. Hier hatte er sich nie mit Schulproblemen oder mit den ständig wechselnden Proletenfreunden seiner Mutter herumschlagen müssen, deren einzige Gemeinsamkeit gewesen war, dass sie ihn gehasst hatten.
Da hatten wir es wieder mal, Rosamunde-Pilcher-Schnulzen im Kopf, „Mitten im Leben“ in der Realität. Die Leute sollten einfach mal aufhören in einer Blase aus billigen, ihnen von der Film- und Werbeindustrie indoktrinierten, Fantasien zu leben, die mit der Realität nicht einmal dann etwas zu tun hätten, wenn der Papst morgen die Pille empfehlen oder Til Schweiger tatsächlich etwas anderes als den immer gleichen Film mit wechselnden dämlichen Namen drehen würde.
Aber, wie gesagt, dieser Ort war seine Zuflucht gewesen.
Ein Ort für seine Fantasien, in denen es um Stärke und Männlichkeit und Unabhängigkeit ging.
In denen er wusste, dass er all das hinter sich lassen würde. In denen er wusste, dass er alles erreichen konnte, was er wollte, wenn er sich nur genug bemühte.
So eine Zuflucht wünschte er sich wieder. Heute war es nicht mehr so einfach, ein paar Stunden von der Realität wegzukommen, aber es war verlockend. Kein Leistungsdruck mehr. In jeglicher Hinsicht.
Schöne Illusion.
Damals hatte er hier aufrecht durchlaufen können, aber das war nun nicht mehr möglich.
Gebückt wie der alte Mann, als der er sich plötzlich fühlte, arbeitete er sich Schritt für Schritt näher heran.
Als er an der kleinen Lichtung ankam, war alles, noch immer so, wie er es in Erinnerung hatte.
Aus einer unvermittelt auftretenden Öffnung im Blätterdach fiel das kühle Licht der Morgensonne herein und beleuchtete die einsame Bank, die hier wohl irgendwann vor langer Zeit gebaut und dann vergessen worden war. Ja, es war alles wie damals. Alles, bis auf eine kleine Ausnahme.
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