Sonntag, 7. August 2011
Möchtegern-Männer und die Farbe Pink V
yvesneibelon, 00:54h
Auf dem Weg zu Annis Wohnung überlegte Brad, was er eigentlich zu ihr sagen wollte.
Den Vorfall von letzter Nacht einfach zu ignorieren ging wohl nicht.
Aber wie sollte er es am besten ansprechen?
Vielleicht machohaft, wie ein echter Mann:
„Hey Anni-Baby, ich weiß, der Gedanke an mich mit einer anderen Frau zerreißt dir dein kleines Herz, aber ich bin nun mal ein wilder Hengst , viel zu freiheitsliebend, um sich von nur einer Frau an die Kandare legen zu lassen. Du kannst mich nicht zähmen und keine wird das je können!“
Ja, in dieser Rolle gefiel Brad sich und also das würde er ja auch geil finden, so als Frau. Endlich mal eine vollkommen einleuchtende und nachvollziehbare Erklärung für männliches Verhalten. Aber Anni würde ihm wahrscheinlich eine scheuern und ihn hochkant wieder rausschmeißen.
Aber dann vielleicht auf die sensible Tour:
„Hey Anni, ich weiß, du musst gestern ziemlich überrumpelt gewesen sein, als du mich und äääh, diese Frau“ (er sollte für diese Fälle echt langsam mal anfangen die Weiber nach ihren Namen zu fragen) „zusammen im Bett gesehen hast. Würde mir umgekehrt wahrscheinlich auch so gehen.
Und, ich weiß, ich bin eine männliche Schlampe, aber das wird ja hoffentlich alles vorbei sein, wenn ich doch nur erst die Richtige an meiner Seite habe.“
Oder ganz expertenhaft psychologisch untermauert:
„Ich weiß auch nicht, warum ich andauernd mit irgendwelchen Schlampen schlafe. Muss an einem Kindheitstrauma liegen. Vermutlich hab ich den Ödipuskomplex nie wirklich überwinden können und bin deshalb absolut unfähig tiefere emotionale Bindungen zu einer anderen Frau als meiner Mutter aufzubauen.“
Oder einfach schlicht sachlich, wie es nun mal war:
„Du hast mich beim Sex gesehen. Peinliche Situation für Kollegen. Aber ich bin nun mal ein Mann und habe Bedürfnisse. Da kann so etwas passieren. Und jetzt lass uns zur Tagesordnung übergehen.“
Aber alle diese grandiosen Ansätze verstärkten Brads Nervosität nur noch.
Während der erste ihm nach wie vor gefiel, aber Anni nur wütend machen würde, grenzten Nummer zwei und drei an Selbstverleumdung und vier war schlichtweg undiskutabel.
Kurz fragte Brad sich, warum er sich vor Anni eigentlich rechtfertigen wollte, schließlich waren sie ja kein Paar oder so, sondern nur Kollegen, allenfalls Freunde.
Diesen Gedanken verdrängte er allerdings recht schnell, besorgte sich eine Flasche Bier und zwei Kurze am freundlichen Kiosk um die Ecke und beschloss einfach zu schauen, was ihm so spontan in den Sinn kam, wenn er bei Anni war. So hatte es sein ganzes Leben lang bis jetzt ja auch ganz gut funktioniert. Vielleicht sollte er einen Ratgeber für andere Männer in prekären Situationen schreiben und sie an dieser Geheimformel teilhaben lassen…
Den Vorfall von letzter Nacht einfach zu ignorieren ging wohl nicht.
Aber wie sollte er es am besten ansprechen?
Vielleicht machohaft, wie ein echter Mann:
„Hey Anni-Baby, ich weiß, der Gedanke an mich mit einer anderen Frau zerreißt dir dein kleines Herz, aber ich bin nun mal ein wilder Hengst , viel zu freiheitsliebend, um sich von nur einer Frau an die Kandare legen zu lassen. Du kannst mich nicht zähmen und keine wird das je können!“
Ja, in dieser Rolle gefiel Brad sich und also das würde er ja auch geil finden, so als Frau. Endlich mal eine vollkommen einleuchtende und nachvollziehbare Erklärung für männliches Verhalten. Aber Anni würde ihm wahrscheinlich eine scheuern und ihn hochkant wieder rausschmeißen.
Aber dann vielleicht auf die sensible Tour:
„Hey Anni, ich weiß, du musst gestern ziemlich überrumpelt gewesen sein, als du mich und äääh, diese Frau“ (er sollte für diese Fälle echt langsam mal anfangen die Weiber nach ihren Namen zu fragen) „zusammen im Bett gesehen hast. Würde mir umgekehrt wahrscheinlich auch so gehen.
Und, ich weiß, ich bin eine männliche Schlampe, aber das wird ja hoffentlich alles vorbei sein, wenn ich doch nur erst die Richtige an meiner Seite habe.“
Oder ganz expertenhaft psychologisch untermauert:
„Ich weiß auch nicht, warum ich andauernd mit irgendwelchen Schlampen schlafe. Muss an einem Kindheitstrauma liegen. Vermutlich hab ich den Ödipuskomplex nie wirklich überwinden können und bin deshalb absolut unfähig tiefere emotionale Bindungen zu einer anderen Frau als meiner Mutter aufzubauen.“
Oder einfach schlicht sachlich, wie es nun mal war:
„Du hast mich beim Sex gesehen. Peinliche Situation für Kollegen. Aber ich bin nun mal ein Mann und habe Bedürfnisse. Da kann so etwas passieren. Und jetzt lass uns zur Tagesordnung übergehen.“
Aber alle diese grandiosen Ansätze verstärkten Brads Nervosität nur noch.
Während der erste ihm nach wie vor gefiel, aber Anni nur wütend machen würde, grenzten Nummer zwei und drei an Selbstverleumdung und vier war schlichtweg undiskutabel.
Kurz fragte Brad sich, warum er sich vor Anni eigentlich rechtfertigen wollte, schließlich waren sie ja kein Paar oder so, sondern nur Kollegen, allenfalls Freunde.
Diesen Gedanken verdrängte er allerdings recht schnell, besorgte sich eine Flasche Bier und zwei Kurze am freundlichen Kiosk um die Ecke und beschloss einfach zu schauen, was ihm so spontan in den Sinn kam, wenn er bei Anni war. So hatte es sein ganzes Leben lang bis jetzt ja auch ganz gut funktioniert. Vielleicht sollte er einen Ratgeber für andere Männer in prekären Situationen schreiben und sie an dieser Geheimformel teilhaben lassen…
... comment